Ortstermin mit der Botanikerin auf der Zeile für die Natur

März 2014:

Ein paar Eindrücke von den Frühjahrsarbeiten in der Zeile für die Natur:

In der „Zeile für die Natur“ bestimmen Gräser den Aspekt. Sie haben bei den milden Wintertemperaturen gar nicht aufgehört zu wachsen. Anders die meisten Kräuter, sie halten sich noch sehr zurück, und nur einige Einjährige blühen bereits. Es gibt etliche offene Bodenstellen, durch Ameisen-, Maulwurfs- und Wühlmaustätigkeit. Das sind ökologisch wirksame Naturelemente, an denen z.B. Wildbienen nisten oder ihr Nistbaumaterial holen, und lichthungrige Pflanzen haben hier die Chance zu keimen.Zur Schwächung der Gräser wurden Klappertopf-Samen (Rhinanthus alectorolophus) von Franz-Otto Brauner aus Worms ausgesät. Damit soll mehr Raum entstehen für blühende Kräuter.

Die gepflanzten Sträucher sind fast alle noch da. 2 Weinbergspfirsichsämlinge wurden ersetzt.

 

Die Zwergkirschen und Bibernellrosen sind noch sehr klein, und sie wachsen langsam. Wir haben sie von hochschießenden Gräsern und Kräutern befreit und freigelegt. Damit sie nicht übersehen werden, wurden sie mit Weidenbögen gekennzeichnet.

Den Weidentrullo haben wir ausgebessert und 40cm hoch mit frischen Weidenruten aufgestockt. So ist der Wind- und Sonnenschutz wieder hergestellt; und der heimelige Sitzplatz im Trullo lädt mit Tisch und zwei Bänken zum Verweilen ein.

Die Wildbienenhotels aus dem letzten Jahr sind bislang kaum angenommen. Es dauert seine Zeit, bis die Wildbienen sie besiedeln. Aber es gibt auch Verbesserungsbedarf an den angebotenen Nisthilfen. Im Moment werden sie von Spinnen und andern Kleintieren als Versteck genutzt. Gut angenommen dagegen werden die Vogelsitzstangen, wie die Kotspuren darunter verraten.

Geplante Arbeiten an der „Zeile für die Natur“:
Die neue Zeile, ehemaliger Fahrstreifen, soll unterschält werden, um die Grasnarbe aufzubrechen und den Boden etwas aufzulockern. Die alte Zeile mit der Wildppflanzeneinsaat soll keine Bodenbearbeitung erfahren, um die Wurzeln der mehrjährigen Kräuter nicht zu verletzen. Die Wilde Möhre zum Beispiel hat eine Pfahlwurzel; im letzten Jahr haben die Pflanzen Rosetten ausgebildet und werden dieses Jahr blühen – aber nur, wenn die Wurzel unversehrt bleibt.

Zum Abschied hat mir ein Star sein wunderschönes Lied gesungen. Er saß auf einem Weinstickel. Dabei weit und breit kein Baum mit Spechthöhle zu sehen – wo der wohl sein Nest baut? – Es ist ja nicht des Winzers Freund, sonst tät ich sagen, hängt noch einen Starenkasten auf.

Monika J. Peukert, Dipl.-Biol., 60388 Frankfurt am Main