Warum sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PiWi) für den Weinbau so wertvoll?
ROBUSTE Rebsorten sind eine naheliegende Alternative zum Pflanzenschutz!
Die ökologisch orientierte Weinbaupraxis befasst sich intensiv mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI). Die Entwicklung einer neuen Rebsorte von der Kreuzung bis zu ihrer Einführung in die Praxis dauert 15 bis 30 Jahre und mehr, eine sehr lange Zeit!
Sie sind das Ergebnis eines über Jahrzehnte währenden Züchtungsprozesses, in dessen Verlauf mehrfache Rückkreuzungen mit Kultursorten erfolgten.
Was meint man mit pilzwiderstandsfähig?
Es bedeutet mehr oder weniger resistent gegen die Pilzkrankheiten, die in unseren Weinbauregionen aber auch weltweit vorkommen. Diese befallen alle traditionellen Rebsorten wie Pinot noir, Riesling, Chardonnay usw. Ein solcher Pilzbefall kann die Traubenernte total vernichten. Die traditionellen Rebsorten müssen jedes Jahr 6- bis 8-mal mit Fungiziden behandelt werden. So gelangen diese Spritzmittel in die Umwelt, und diese Spritzungen sind nicht gerade eine angenehme Arbeit.
Warum werden die Reben krank?
Die beiden wichtigsten Krankheiten, die regelmäßigen Pflanzenschutz nötig machen, sind der Falsche und der Echte Mehltau. Diese Mehltaukrankheiten waren ursprünglich bei uns nicht heimisch. Sie wurden im 19. Jahrhundert von Nordamerika nach Europa eingeschleppt und haben sich in jener Epoche explosionsartig ausgebreitet. Der Weinbau in Europa drohte zugrunde zu gehen, auch wegen der Reblaus, die zur selben Zeit in Europa wütete. Vor dieser Zeit musste man die Reben nicht spritzen.
Ca. 25 % unserer Rebfläche ist mit PiWi’s bepflanzt – das bereitet Entdeckungsfreude in den Aromen, Vielfalt im Weinberg und den besten CO2-Fußabdruck im Weinanbau.